Vom PerspektivTeam zu den Olympischen Spielen in Paris

Seit 2 ½ Jahren unterstützt Canada Life das PerspektivTeam des Olympiastützpunktes NRW/Rheinland als Hauptsponsor und Namensgeber. In diesem Team bündelt und fördert der Olympiastützpunkt mit Sitz in Köln die talentiertesten Nachwuchsathleten aus unterschiedlichen Sportarten. Das Ziel ist, sie auf ihrem langen Weg zu Olympischen Spielen und Paralympics zu begleiten. Eines dieser Talente ist Sportkletterin Hannah Meul.

Heute war es so weit: Exakt 2 Jahre vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der französischen Metropole Paris veröffentlicht der Olympiastützpunkt NRW/Rheinland sein Topteam für Paris. Mit der Sportkletterin Hannah Meul hat auch wieder eine Athletin aus dem Canada Life PerspektivTeam frühzeitig den Sprung ins Team geschafft.

Die 21-Jährige aus Frechen bei Köln sorgte nicht zuletzt mit ihren beiden Silbermedaillen bei den Boulder-Weltcups in Brixen und Innsbruck im Juni für Furore. Die Art und Weise, wie sie sich dabei zusammen mit der US-amerikanischen Ausnahmekletterin Natalia Grossman gegen den Rest des Feldes durchsetzte, macht große Hoffnung für die Olympischen Spiele in Paris.

Sportklettern und Olympia – schon gewusst?

Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war das Sportklettern erstmals vertreten. Als Wettkampfdisziplin galt eine Kombination aus den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead. In Paris werden nun Medaillen in 2 Disziplinen vergeben. Geklettert wird in einem Kombinationswettbewerb aus Bouldern und Lead, Speed wird als Einzeldisziplin ausgetragen.

Kurz nach ihrer Aufnahme ins Topteam konnten wir Hannah für ein paar kurze Fragen gewinnen:

Am 11. August beginnen die Europameisterschaften, die in diesem Jahr vor heimischem Publikum in München stattfinden. Wie groß ist die Vorfreude bei dir auf diese besondere Meisterschaft?

Die EM ist auf jeden Fall das Highlight der Saison 2022 für mich! Da sind die Vorfreude und die Motivation natürlich gigantisch. Möglichst viele Runden vor heimischem Publikum klettern zu können und meine Freude und Liebe zu diesem Sport mit allen zu teilen, wäre ein Traum.

Hannah Meul – Foto: Peter Eilers

Wie ist deine mentale Vorbereitung vor großen Wettkämpfen?

Ich habe den Winter über sehr hart trainiert, bin so stark wie noch nie und auch mein Mindset Wettkämpfen gegenüber hat sich in der letzten Zeit stark gewandelt. Ich klettere, weil ich es liebe, und nicht, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Ich habe das ,Mussʻ aus meinen Erwartungen gestrichen, das hat mir einiges erleichtert.
Ich denke jetzt nicht mehr „Du hast so viel trainiert, jetzt MUSS es gut laufen“, sondern „Du hast so viel trainiert, es WIRD gut laufen“. Das hilft mir, mich von allen äußeren Stressoren im Wettkampf freizumachen. Wenn ich dann an die Wand gehe, bin ich 100 % da in dem Moment, voll und ganz bei mir und bei der Sache, die mir am meisten Freude bereitet.

Wie schaffst du es eigentlich, dein Studium und den Leistungssport unter einen Hut zu bekommen?

Studium und Leistungssport ist natürlich so eine Sache. Ich studiere nebenbei (Teilzeit) Soziale Arbeit an der TH in Köln. Hier habe ich Glück, dass die Hochschule sehr auf uns Leistungssportler eingeht und Nachteilsausgleiche anbietet. Dennoch ist das Klettern gerade meine Priorität und in den Sommermonaten, wenn Prüfungsphase ist und gleichzeitig die Hauptwettkampfsaison läuft, eher schwierig zu kombinieren. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, in Teilzeit zu studieren, was bis jetzt ganz gut vereinbar ist!

In genau 2 Jahren finden die Olympischen Spiele in Paris statt. Wie schätzt du deine Chancen ein, dir dort deinen Traum einer Olympia-Teilnahme zu erfüllen?

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 ist mein ganz großer Traum und definitiv auch mein Ziel. Ich bin gerade so fit wie noch nie, konnte in meine ersten Weltcup-Finals klettern und hier sogar Medaillen holen. Ich bin so unglaublich glücklich darüber, diese Ziele bis jetzt erreicht zu haben. Das habe ich tatsächlich noch gar nicht so richtig realisiert und es fühlt sich schon etwas verrückt an, sagen zu können, dass ich mich wirklich an der Weltspitze etabliert habe. Dennoch hat es mir gezeigt, dass der Traum von Olympia wirklich realistisch ist. Meine Motivation ist riesig, sie wird auch einfach immer und immer größer. Also hoffe ich natürlich sehr, mir diesen Traum erfüllen zu können!

Schon jetzt eine Erfolgsgeschichte

Hannah schnupperte bereits im Jahr 2018 olympische Luft, als sie Deutschland bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires vertrat und dort mit Platz 4 denkbar knapp an einem Medaillengewinn vorbeischrammte – ein Erlebnis, das Lust auf mehr machte. Nach diesem Erfolg wurde Hannah dann in den Kreis der PerspektivTeam-Athleten aufgenommen und profitierte nicht zuletzt während der Corona-Pandemie von den Teamleistungen. So finanzierte das PerspektivTeam beispielsweise alle Materialien, die Hannahs Vater zum Bau einer Kletterwand an der eigenen Hauswand benötigte.

Im Jahr 2020 wurde Hannah Deutsche Meisterin im Bouldern. 2021 folgten ein 4. Platz bei der EM im Bouldern sowie ein 5. Platz bei der WM in der Kombination, der dann aber leider nicht für die Olympia-Qualifikation für Tokio ausreichte. Nun geht ihr hoffnungsvoller Blick in Richtung Paris, wo ihre Paradedisziplinen Bouldern und Lead getrennt von der Disziplin Speed bewertet werden.

Bundestrainerin Friederike Kops, die Hannah seit vielen Jahren betreut, ist auf jeden Fall optimistisch in Bezug auf die Olympia-Perspektive ihres Schützlings: „Ich habe das Glück, Hannah bereits seit vielen Jahren zu begleiten, und darf damit ein wundervolles Wachstum auf allen Ebenen erleben. Unsere Trainerin-Athletin-Beziehung – geprägt von der Freude und Liebe zu dem, was wir tun – ist etwas sehr Besonderes für mich und sicherlich auch Teil des Erfolgsrezepts. Sowohl physisch als auch mental ist Hannah jetzt an der Weltspitze angekommen und aktuell bestehen für mich keine Zweifel, dass sie ihren Traum weiterleben und den Weg nach Olympia finden wird.“

Junge Talente frühzeitig zu fördern, ist enorm wichtig

Das vorrangige Ziel der Spezialbetreuung im PerspektivTeam besteht darin, die jungen Sportler beim Übergang vom Junioren- in den Erwachsenenbereich bestmöglich zu unterstützen. Genau in dieser Phase verabschieden sich viele Talente aufgrund fehlender ganzheitlicher Perspektiven in der dualen Entwicklung von sportlicher und schulischer oder beruflicher Karriere aus dem Leistungssport. Die Belastung ist enorm: Bis zu 30 Stunden pro Woche investieren diese Athleten neben Schule, Ausbildung oder Studium in ihren Sport. Hannah ist ein Paradebeispiel dafür, was die Förderung durch das PerspektivTeam leisten kann.

Jürgen Schwarz, Direktor Marktmanagement der Canada Life:

„Unser Engagement als Hauptsponsor des Canada Life PerspektivTeams ist ein klares Zeichen unserer Wertschätzung der außergewöhnlichen Leistungsbereitschaft aller PerspektivTeam-Athleten, aber auch der hervorragenden Initiative des Olympiastützpunktes, der sich frühzeitig und intensiv um diese jungen Talente kümmert.“

Wir gratulieren Hannah zu ihrem Platz im Topteam und sind schon sehr gespannt auf Paris.

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