Schreckgespenst Inflation: So entsteht und wirkt sie

Wer hat Angst vor Inflation? Niemand! Und wenn sie aber kommt?

Das Schreckgespenst ist wieder da. Die Inflation. Was ist das eigentlich? Wie wird sie gemessen? Woher kommt sie? Und wie wirkt sie? Antworten dazu heute im ersten Teil meiner „kurz & knapp“-Reihe zur Inflation.

Die Inflation wird in Prozent ausgedrückt. Sie lag im August 2022 bei 7,9 %. Dieser Prozentsatz spiegelt die durchschnittliche Preissteigerung eines standardisierten Warenkorbs wider. Diesen Warenkorb hat das Statistische Bundesamt ins Leben gerufen, um Preissteigerungen über die Zeit messen und vergleichen zu können. Im August 2022 waren die Preise für die Waren und Dienstleistungen dieses Warenkorbs um 7,9 % höher als noch im August 2021. Für den gleichen Warenkorb musste man also im August 2022 fast 8 % mehr zahlen als noch im Vorjahr.

Grundsätzlich folgt die Preisfindung von Waren und Dienstleistungen dem Angebot und der Nachfrage. Eine höhere Nachfrage oder ein geringeres Angebot lässt die Preise steigen. Diesen Mechanismus haben wir eindrucksvoll bei der aufkommenden Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 bei den Preisen für FFP2-Masken feststellen können. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage und des geringen Angebots an Masken sind die Preise praktisch explodiert.

Es gibt viele Treiber für die aktuell hohe Inflationsrate: die Corona-Pandemie und deren Nachwirkungen, Lieferengpässe, der Krieg in der Ukraine, die Geldpolitik der Notenbanken und so weiter. Nur einen einzelnen Grund oder einen einzelnen Schuldigen auszumachen, greift zu kurz.

Ist Inflation etwas komplett Neues? Schauen wir uns dazu die Inflationsraten der letzten 30 Jahre an.

Historische Inflationsraten seit 1992
Quelle: Statistisches Bundesamt (www-genesis.destatis.de)

Im Jahr 2021 sahen wir bereits mit über 3 % eine erhöhte Inflation. Auch früher gab es schon höhere Inflationsraten. Inflation ist unser ständiger Begleiter. Also kein Grund zur Panik? Nun, schauen wir uns exemplarisch an, was Inflation für die Wertentwicklung von Vermögen bedeuten kann.

Wertentwicklung von verschiedenen Kapitalanlagen nach Inflation
Quellen: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/DAX); Statista (https://de.statista.com)

Kurz gesagt, Inflation knabbert am Ersparten. Kopfkissen und Sparbuch sind sicher keine gute Kapitalanlage, um der Inflation zu trotzen. Dies dürfte allgemein bekannt sein. Es ist dennoch verwunderlich, dass so viel Geldvermögen weiterhin in Performance-schwachen Anlagen investiert ist. Von dem aktuellen Geldvermögen der Deutschen in Höhe von 7,6 Bio. € lagern rund 40 % auf Sparbuch und Co. Dank Inflation ist das pure Wertvernichtung.

Die Inflation hat auf verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Auswirkungen. Die einen machen sich Sorgen, wie sie im Winter die Heizkosten und ihren Lebensunterhalt finanzieren sollen. Die anderen haben Angst davor, dass ihr Vermögen wie Eis in der Sonne einfach dahinschmilzt. Eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag von Canada Life verdeutlicht die derzeitigen Sorgen der Bevölkerung. Laut Umfrage sind die Energieversorgung mit 68 % und die Inflation mit 64 % die derzeit größten Sorgen – noch vor dem Krieg und dem Klimawandel.

Inflation ist deshalb für Ihr Neu- wie auch Bestandsgeschäft sehr relevant. Im kommenden Teil meiner „kurz & knapp“-Reihe zur Inflation schauen wir uns als Erstes das Neugeschäft an. Wir gehen der Frage nach, was Inflation für Ihr Neugeschäft konkret bedeutet und welche Aspekte dabei besonders zu beachten sind.

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