Mit den Besten der Welt messen

Ein Traum wurde für Victoria Carl in diesem Februar Wirklichkeit: Die 22-jährige Skilangläuferin aus Zella-Mehlis, die von Canada Life gesponsert wird, fuhr zu den Olympischen Winterspielen nach Pyeongchang. Wir stellen die sympathische Thüringerin vor.

Für Victoria Carl, Junioren- und U23-Weltmeisterin im Skilanglauf, war Pyeongchang nicht nur sportlich eine neue Erfahrung: „Meine ersten Olympischen Spiele waren etwas ganz Besonderes. Etwa die Atmosphäre im Dorf, mit so vielen Athleten, die alle denselben Traum erlebten – den Traum, bei Olympia zu sein.“ Auf der Loipe hieß es dann aber: mit den Besten der Welt um jeden Platz kämpfen.

„Ich habe meinen Trainern und der Technik voll vertraut. Ich wusste, dass ich fit bin und unser Material top ist. Das gab mir Selbstvertrauen für die Wettkämpfe.“

Auf der Loipe zeigte sie eine sehr gute Leistung: Bereits in der ersten Disziplin, dem 15-km-Skiathlon, war sie mit Rang 20 beste Deutsche. Sie führte das Rennen, das als Massenstart ausgetragen worden war, sogar eine Zeit lang an. Ein Resultat, das Victoria Carl beim 10-km-Freistil-Lauf wiederholte. „Mit Platz 19 bin ich als beste deutsche Starterin sehr zufrieden. Die Richtung und die Form passen!“, so ihr Fazit nach dem Wettkampf. Außerdem erreichte sie mit der deutschen Damen-Staffel einen respektablen sechsten Rang.

Neben intensiver körperlicher Vorbereitung hieß es, sich auch mental anzupassen. Denn anders als im Weltcup waren die Wettkämpfe wegen der Zeitverschiebung in Korea immer erst am Nachmittag oder sogar abends – schließlich sollten möglichst viele Menschen zu Hause in Europa das Event am Fernseher mitverfolgen können. „Die letzten 24 Stunden vor jedem Wettkampf laufen für mich sonst immer gleich ab. Durch die ungewohnten Startzeiten in Pyeongchang war für mich das größte Problem, mich bis zum Wettkampfbeginn abzulenken.“ Vielleicht half ihr dabei auch ein besonderer Talisman: „Meinen Glücksbringer hatte ich immer dabei – eine Schneeeule, die ich von meinem Vater bekommen habe.“

Eine Stilfrage

Diagonal, Freistil, Skiathlon – in welchem Stil sich die Langläufer in der jeweiligen Disziplin bewegen, ist genau festgelegt: In der klassischen Diagonaltechnik fahren die Sportler mit normalen Laufschritten in einer Loipe. Beim Freistil ist eine Piste präpariert, auf der die Sportler sich mit Schlittschuhschritten fortbewegen. Der Skiathlon kombiniert beide Stile in einem Rennen und verlangt einen Skiwechsel im Wettbewerb.

Dass Victoria Carl ihren Traum von Olympia wahr machen konnte, hat sie in erster Linie hartem Training zu verdanken. Geeignete Rahmenbedingungen für Langläuferinnen und viele andere Wintersportler sind dabei nicht selbstverständlich – schließlich verdienen sie keine Millionen wie die Stars in der Bundesliga oder der Formel 1. Gerade deswegen ist Victoria Carl froh, dass Unterstützer wie Canada Life ihr die Ausübung des Sports auf diesem Niveau überhaupt erst ermöglichen. „Mit den Geldern der Sponsoren kann ich zusätzliche Trainingsmaßnahmen oder Trainingsmaterial bezahlen. Deshalb ein ganz großes Dankeschön!“

Jetzt heißt es für Victoria Carl wieder „Gas geben“ – die Wintersportsaison beginnt nämlich trainingstechnisch schon wieder im Mai. „Ich werde intensiv an mir arbeiten und damit die Grundlage für die neue Saison legen.“ Denn die deutsche Langlaufhoffnung hat schon ihren nächsten Traum vor Augen: die Nordische Ski-WM Anfang 2019 in Seefeld.

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