Klassik – woher kommt eigentlich das Performance-Potenzial?

Die Sparprämie – also die gezahlte Prämie abzüglich aller Kosten – wird bei der Klassik in das konventionelle Sicherungsvermögen („Deckungsstock“) investiert. Dabei handelt es sich um eine kollektive Anlage beim Lebensversicherer, die in der Regel auch vom Lebensversicherer selbst verwaltet wird.

Das konventionelle Sicherungsvermögen besteht branchenweit aus rund 85 % festverzinslichen Anlagen. Im Kontext einer FLV ist diese Anlage also bestenfalls als ein sehr, sehr defensiver Mischfonds zu bezeichnen.

„Passt ein sehr, sehr defensiver Mischfonds wirklich für alle Kunden und für alle Laufzeiten?“

Der Erfolg bei der Kapitalanlage ist ein wesentlicher Treiber für die Überschussbeteiligung. Diese jedoch ist aufgrund des Niedrigzinsumfeldes seit geraumer Zeit jedoch im Sinkflug. Systembedingt wurden und werden im konventionellen Sicherungsvermögen gut verzinste Anlagen der Vergangenheit nach und nach durch Anlagen mit niedriger Verzinsung ersetzt. Dies wird die Gesamtperformance des konventionellen Sicherungsvermögens weiter unter Druck setzen.

Es macht daher insbesondere im aktuellen Zinsumfeld gar keinen Sinn, sich bei den Prozentsätzen für die klassische Hochrechnung an der aktuellen Deklaration zu orientieren. Dies beweist schon die Entwicklung der Überschussbeteiligung der letzten Jahre. Aber auch die gerade auslaufenden Klassik-Verträgen der 90er Jahre zeigen, dass die tatsächlich ausgezahlte Leistung deutlich unter den bei Vertragsabschluss in Aussicht gestellten Werten liegt.

Problematisch ist bei Produktvergleichen aber auch, wenn für alle Anbieter die gleichen Hochrechnungssätze verwendet werden. Ein Blick auf aktuelle Marktstudien der üblichen Anbieter zeigt: Die Überschussbeteiligung war und ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

„Die aktuelle Zusammensetzung und das zukünftige Management des konventionellen Sicherungsvermögens unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen!“

Auch wenn die „alte“ Klassik im Vertrieb weitestgehend ausgedient hat: Viele der am Markt aktuell üblichen Produktkonzepte haben weiterhin einen relevanten Klassikanteil. Auch für diese Produktkonzepte ist es wichtig, die Performance-Chancen der Klassik-Komponente richtig einzuschätzen. Beim nächsten Mal schauen wir uns daher die (statischen) Hybridprodukte genauer an!

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