Jenseits von Marathon

Ausdauer, Weitblick und Vertrauen – das sind Eigenschaften, die Canada Life in der Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern auszeichnen. Die gleichen Eigenschaften sind auch beim Ultra-Running, also dem Laufen jenseits der Marathondistanz, gefragt. Canada Life sponsert mit den Läufern des Teams Icehouse e. V. aus Bayreuth diesen Sport aus Überzeugung.

Die bittere Wahrheit: Die meisten gehen nicht einmal das empfohlene Mindestpensum von 10.000 Schritten pro Tag, also fünf bis acht Kilometer. Ein Marathonlauf mit 42,195 Kilometern erscheint da unvorstellbar. Ultraläufern ist selbst das nicht genug: Ob 50, 100 oder mehr – Kilometerzahlen spielen keine Rolle. Wie schafft man es, eine solche Distanz zurückzulegen?

Die Antwort kennen die Ultraläufer vom Team Icehouse e. V. Einer von ihnen ist der 55-jährige Rüdiger Burger. Nachdem er seine ersten Marathons Mitte der 1990er-Jahre erfolgreich gelaufen war, wollte er die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers pushen. „Mein Vereinskollege Michael Kraus lief zu diesem Zeitpunkt schon Ultradistanzen. Ich fragte mich: ‚Wie packt der das?‘ Also startete ich im März 1996 beim Sechs-Stunden-Lauf in Nürnberg an der Wörther Wiese und schaffte 64 Kilometer.“

5.000 Kilometer im Jahr

Er hatte Blut geleckt. 1997 versuchte er sich bereits am Zwölf-Stunden-Lauf in Fellbach und im Folgejahr am 24-Stunden-Lauf bei Ulm. „Die Ergebnisse waren nicht erwähnenswert, da zu dieser Zeit meine mentale und physische Stärke noch nicht so weit ausgeprägt war wie heute.“ Diese Stärke kommt nicht von alleine. Grundlage ist eiserne Disziplin beim Training. Im Fall von Rüdiger Burger heißt das: fast täglich laufen, im Schnitt 120 bis 150 Kilometer pro Woche. Aufs Jahr gerechnet legt er mehr als 5.000 Kilometer zurück; für 2018 will er erstmals die 6.000er-Marke knacken.

Seinen Lebensstil musste Rüdiger Burger dem Laufpensum anpassen.

„Man muss den eigenen Körper aus dem Effeff kennen, sich gut und ausgewogen ernähren, nur wenig Alkohol trinken und alles dafür tun, um verletzungsfrei zu bleiben.“

Auch den theoretischen Teil des Sports unterschätzt Burger nicht. Über das Internet und durch Fachzeitschriften informiert er sich regelmäßig über Themen wie Trainingslehre, Ernährung, Renntaktik oder Pulskontrolle.

Mit Salamitaktik ins Ziel

Gute Vorbereitung ist eines, tatsächlich einen Ultralauf zu bewältigen, etwas ganz anderes. Burger hat ein paar Tipps, um durchzuhalten: „Ich teile mir die Strecke in Etappen ein und konzentriere mich nur auf eine Etappe – die berühmte Salamitaktik, ‚Scheibe für Scheibe‘ oder besser Kilometer um Kilometer komme ich voran. Wenn man die Hälfte, das Bergfest, geschafft hat, greift der psychologische Aspekt. Man muss nicht mehr so weit laufen, wie man bereits gelaufen ist. Egal, wie lang eine Strecke ist: immer positiv denken!“

247 Kilometer in anderthalb Tagen

2018 hat sich Rüdiger Burger eine Menge vorgenommen: Unter anderem will er die Deutschen Meisterschaften in Hoyerswerda im Sechs-Stunden-Lauf, einen Etappenlauf der „Via Carolina“ von Prag nach Nürnberg über 320 Kilometer und die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail in Veitshöchheim über 64,5 Kilometer laufen. Für 2019 hat er sich ein noch größeres Ziel gesetzt: Den Spartathlon über 247 Kilometer, den Burger 2016 schon einmal gelaufen ist. Irgendwann, so sein Traum, will er sogar den sogenannten „doppelten Spartathlon“ bewältigen: 490 Kilometer in 105 Stunden!

Ultraläufer haben oft den Ruf, Einzelgänger zu sein. Da ist es schon was Besonderes, wenn sich drei Gleichgesinnte vom selben Verein, nämlich Hans Eichmüller sowie Frank und Rüdiger Burger vom Team Icehouse e. V., zusammenfinden, um als Mannschaft an Meisterschaften teilzunehmen.

„Einen gewissen Druck spürt man schon, wenn man Teil eines Teams ist. Dieser wirkt aber als zusätzlicher Motivationskick, wennʼs mal nicht so gut läuft“, meint Rüdiger Burger.

„Die Freude fällt umso größer aus, wenn am Ende ein Podiumsplatz erzielt wird.“ Auch die Mannschaft hat sich für 2019 ein großes Ziel gesetzt: 2019 wollen die drei „Icehouseler“ an den Senioren-Weltmeisterschaften im 100-Kilometer-Lauf teilnehmen. Die Teilnahme an den nationalen Ultra-Meisterschaften ist dann schon fast ein „Selbstläufer“.

An all diesen Wettkämpfen könnten Rüdiger Burger und seine ambitionierten Vereinskollegen ohne Sponsoren kaum teilnehmen. Besonders freut er sich über die Unterstützung von Canada Life:

„Das Sponsoring befindet sich in unserer Sportart noch in den Kinderschuhen. Wir Ultraläufer wirken halt schon ein bisschen durchgeknallt.“

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