Athletin aus dem Canada Life PerspektivTeam als jüngste Deutsche bei den Paralympics

Exakt einen Monat nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele beginnen morgen die Paralympics in Tokio. Der Deutsche Behindertensportverband nominierte 137 Athleten für sein Team Deutschland Paralympics. Diese werden bis Anfang September um Medaillen und persönliche Bestleistungen kämpfen.
Vom Olympiastützpunkt NRW/Rheinland wurden insgesamt 29 Sportler aus 8 Sportarten nominiert. Die stärkste Gruppe stellen mit 10 Startern traditionell die Leichtathleten vom Bundesstützpunkt in Leverkusen.

Lise Petersen jüngste deutsche Teilnehmerin in Tokio

Die hoffnungsvolle Speerwerferin Lise Petersen ist erst 16 Jahre alt. Sie ist Mitglied des Canada Life PerspektivTeams und startet nun als jüngste deutsche Athletin in Tokio. Bisher hatte sie die Paralympics in Paris 2024 im Visier. Aber dank toller Leistungen konnte sie sich ihr Paralympics-Ticket über eine gesonderte Perspektiv-Norm bereits für Tokio sichern. Die Athletin des TSV Bayer 04 Leverkusen kam ohne linken Unterarm zur Welt. Sie startet in einer Startklasse für einseitig Armbehinderte. Ihre Bestleistung mit dem 600 Gramm schweren Speer liegt bei 34,79 Metern. Um ihrer sportlichen Karriere einen weiteren Schub zu geben, wechselte die Schülerin aus Flensburg auf das Sport-Internat in Leverkusen. Dieser Schritt hat sich für Lise und ihre Trainerin Sarah Grädtke mit der Paralympics-Nominierung bereits ausgezahlt.

Kurz vor dem Abflug erwischten wir die sympathische Nachwuchsathletin für ein kurzes Interview:

Wie hast du von deiner Nominierung erfahren?

Lise Petersen – Foto: Peter Eilers

An den Moment der Nominierung kann ich mich noch ziemlich genau erinnern. Zusammen mit meiner Familie habe ich mir die Online- Pressekonferenz angesehen, in der das offizielle Team endgültig bekanntgegeben wurde. Ich war bereits im Kader der potenziellen Athleten. Für mich war es trotzdem relativ unrealistisch, am Ende wirklich auf dieser Liste zu stehen. Ich wusste also vor der offiziellen Nominierung überhaupt nichts davon. Umso größer war die Freude, als ich meinen Namen sah! So wirklich realisiert habe ich es immer noch nicht. Ich war total überwältigt.

Wie lief deine Vorbereitung seit der Nominierung ?

Ich habe natürlich versucht, noch alles rauszuholen im Training, um in Tokio dann zeigen zu können, was ich drauf habe. Die zehn Tage vor Abflug habe ich komplett in Leverkusen verbracht, um bestmöglich trainieren zu können!

Was sind deine sportlichen und persönlichen Ziele für Tokio?

Für Tokio habe ich versucht, mir ausschließlich persönliche Ziele zu setzen. Ich versuche, mich auf meine Weite zu konzentrieren. Und hoffe, einfach zeigen zu können, was ich drauf hab. Im Idealfall möchte ich natürlich meine Bestweite bestätigen oder sogar verbessern. Ich glaube, es wird ein unglaubliches Erlebnis, mit der Weltspitze zusammen werfen zu dürfen. Darauf freue ich mich total!

Canada Life PerspektivTeam: Leistung fördern zahlt sich aus

Lise Petersen ist in Japan in bester PerspektivTeam-Gesellschaft. Auch der Leverkusener Schwimmer Taliso Engel, Welt- und Europameister über 100 Meter Brust, war Mitglied des Canada Life PerspektivTeams, bevor er im letzten Jahr in das Paralympics-TopTeam befördert wurde.

Die Förderung junger Talente über das PerspektivTeam trägt Früchte. Das hat unter anderem Bahnradsportlerin Mieke Kröger in den gerade zu Ende gegangen Olympischen Spielen eindrucksvoll bewiesen. Die ehemalige PerspektivTeam-Athletin gewann in Tokio im Bahnrad-Vierer mit Weltrekord den Wettbewerb in der Mannschaftsverfolgung über 4.000 Meter.

Wir freuen uns auf weitere goldene Momente in Tokio! Und wir wünschen der Speerwerferin Lise Petersen sowie allen anderen Sportlern viel Erfolg und Spaß bei den Paralympics.

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