Altersvorsorge? Vermittler schlägt Sprachassistenten

Bei ihrer Altersvorsorge bleiben die Deutschen konservativ: Sie bevorzugen nach wie vor die persönliche Beratung durch einen Vermittler und lehnen Unternehmen wie Google, Amazon und Co. als Anbieter ab. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Canada Life.

Der Siegeszug von Sprachassistenten wie Alexa scheint unaufhaltsam. Mit ihrer schnellen Verbreitung eröffnet sich für viele Branchen ein neuer Kanal zum Verbraucher – auch in der Versicherungsbranche. Müssen Makler sich vor Alexa fürchten? Wie eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Canada Life zeigt, kann hier Entwarnung gegeben werden: Auch in Zukunft bevorzugt ein Großteil der Menschen in Deutschland bei der Beratung zur Altersvorsorge den Vermittler.

Canada Life ließ im zweiten Jahr in Folge untersuchen, wie sich Verbraucher das Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen vorstellen. Die aktuelle Umfrage zeigt: Bei der entscheidenden Beratung zu den verschiedenen Absicherungsmöglichkeiten wählen auch künftig 28 % der Teilnehmer ausschließlich den Vermittler, 38 % entscheiden sich zusätzlich zumindest partiell für ihn. Der Sprachassistent ist für die wenigsten eine Option.

Der direkte Kontakt zählt

Der persönliche Vermittler punktet auch bei einzelnen Aspekten der Beratung, etwa um Versorgungslücken aufzuzeigen oder beim Vertragsabschluss und der anschließenden Betreuung. Bei diesen Schritten wählen 30 % bis 35 % der Befragten den direkten Kontakt. Den Weg über einen Sprachassistenten können sich gerade einmal 3 % bis 4 % vorstellen. Lediglich bei der Informationsbeschaffung zeigen sich die Befragten einem Sprachassistenten gegenüber etwas offener.

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen: Kunden wollen auch in Zukunft den menschlichen Faktor in der Beratung. Jedoch bin ich mir sicher, dass sich die Art und Weise der Beratung ändern wird“, so Markus Drews, Managing Director von Canada Life. „Die aktuelle Pandemie hat die Digitalisierung der Branche vorangetrieben und uns gezeigt, dass Onlineberatung aus der Ferne genauso zuverlässig sein kann wie die Beratung vor Ort. Und das passt auch zu den Erwartungen der Kunden. Denn diese setzen bereits heute voraus, dass Vermittler auch digital erreichbar sind.“

2030 könnten Unternehmen wie Google, Amazon und Co. auch Versicherungen anbieten. Würden Sie Ihre persönliche Altersvorsorge auch bei einem solchen Unternehmen abschließen?

Google und Co. kommen nicht infrage

Neben der Einstellung zu Sprachassistenten fragte die Erhebung auch ab, wie die Menschen in Deutschland zu Google, Amazon und Co. als Anbieter von Altersvorsorgeprodukten stehen. Diese Unternehmen könnten in den nächsten Jahren zu einem mächtigen Konkurrenten in der Versicherungswirtschaft aufsteigen.

Doch für einen Großteil der Befragten kommen sie nicht infrage: 66 % können sich nicht vorstellen, ihre Altersvorsorge bei einem dieser Konzerne abzuschließen.

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