Wir werden älter – und arbeiten länger

Der demografische Wandel ist längst Realität. Grund genug, um sich einige Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Wie lange werde ich arbeiten müssen? Welche Risiken drohen mir? Wie kann ich diesen Herausforderungen begegnen?

Deutschlands Bevölkerung wird immer älter. Laut dem Statistischen Bundesamt leben Männer 78 Jahre und vier Monate und Frauen 83 Jahre und zwei Monate, wenn sie heute geboren werden. Die Geburtenrate hat sich zwar 2017 auf etwa 1,59 Kinder pro Frau erhöht – doch auch das ändert nichts daran, dass die Jungen immer weniger werden und die Alten immer mehr. Neben den gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen ist auch jeder einzelne von dieser Entwicklung betroffen.

Ganz konkret merken es alle Arbeitnehmer, die sukzessive länger arbeiten müssen. Bis 2029 steigt das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre an und es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch weiter erhöht wird – ein Alter von 70 Jahren wurde bereits diskutiert. Das erfordert auch beim Versicherungsschutz eine Neubewertung der bestehenden Absicherung.

Die Ergänzung der gesetzlichen Rente durch eigene Initiative – zum Beispiel in Form der betrieblichen Altersversorgung – ist dabei eine wichtige Säule; sie allein reicht aber nicht aus. Besonderes Augenmerk müssen Arbeitnehmer auf eine drohende Berufsunfähigkeit legen. Laut der gesetzlichen Rentenversicherung wurden allein im Jahr 2015 rund 175.000 Arbeitnehmer in Deutschland ganz oder teilweise erwerbsunfähig. Im Schnitt erhalten die Betroffenen eine Erwerbsminderungsrente von gerade einmal 670 Euro im Monat – und auch nur dann, wenn sie mindestens fünf Jahre gesetzlich versichert waren.

Klar ist dabei: Die Gefahr, erwerbsunfähig zu werden, wird mit steigendem Renteneintrittsalter höher. Die Regenerationsfähigkeit des Körpers nimmt ab, Konzentrationsschwächen oder physische Abnutzungserscheinungen wie Arthrose können dem Erwerbsleben ein abruptes Ende bereiten. Wer dann noch nicht – am besten schon seit jungen Jahren – gut abgesichert ist, dem droht Armut in seiner letzten Lebensphase. Und die ist doch nach einem langen Arbeitsleben eigentlich dazu da, seine Tage noch einmal richtig zu genießen.

50,9

Jahre ist das prognostizierte Medianalter der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2050. Das heißt, die Hälfte der Bevölkerung wird dann älter als 50 Jahre sein. 2000 lag der Wert noch bei 39,6 Jahren.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand 2015

19,6

Jahre lang bezieht ein Rentner heute im Durchschnitt seine Bezüge. 1990 waren es nur 15,4 Jahre.

Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand 2017

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