Von Rentenlücken und Zeitreisen
Die Zeit zurückdrehen, die Weichen anders stellen: Wer von uns würde mit dem Wissen von heute nicht einige Entscheidungen anders treffen? Ein spannender Gedanke – und Hand aufs Herz: Wer würde im Job, im Privatleben und auch der Altersvorsorge nicht ein paar Dinge anders machen?
Mit den Sportergebnissen der Zukunft die Wetten der Gegenwart gewinnen – ein Trick, der Biff Tannen in „Zurück in die Zukunft II“ zum Millionär macht. Mit dem zur Zeitmaschine umgebauten DeLorean reist er durch die Zeit und gibt seinem jüngeren Ich die entscheidenden Tipps.
Im Film ist das eine unterhaltsame Storyline, die zum Träumen anregt. Man stellt sich unweigerlich die Frage: Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, was würde ich meinem jüngeren Ich raten?
Jetzt einmal abgesehen von Wettergebnissen und dem Traum, Millionär zu werden, gibt es sicherlich ein paar Dinge, die man einfach anders machen würde. Bezogen auf die Altersvorsorge haben unsere amerikanischen Kollegen von Empower, einem der führenden Anbieter für Betriebsrenten in den USA, Kunden gefragt, was sie ihrem jüngeren Ich raten würden. Die häufigste Antwort? Früher mit der Vorsorge anfangen! Ein Befragter würde seinem jüngeren Ich den Tipp geben:
„Spare mehr als damals, als du jünger warst. Wenn du älter bist, wirst du dir wünschen, du hättest es getan.“
Im Nachhinein ist man immer schlauer – eine beliebte Redewendung, die bei der Altersvorsorge eigentlich nicht zutreffen muss, denn es ist längst kein Geheimnis mehr: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus, um den eigenen Lebensstandard zu halten. Eine ergänzende private Altersvorsorge ist daher zwingend notwendig. Dies ist den Menschen in Deutschland durchaus bewusst. In einer Umfrage, die wir in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchführten, schätzten 25 % der Befragten ihre Rentenlücke auf über 1.500 € im Monat.
Besonders besorgniserregend: Bei den 18–29-Jährigen schätzt beinah die Hälfte der Befragten ihre Rentenlücke derart hoch ein. Gleichzeitig sind auch sie es, die für das Alter so gut wie gar nicht vorsorgen. 66 % gaben an, aktuell gar nicht vorzusorgen. Natürlich erscheint die Rente mit Anfang 20 erst einmal meilenweit weg. Gefühlt hat man noch jede Menge Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Jetzt braucht man das Geld erst einmal für Urlaub, Konsumwünsche und andere Dinge, die man sich im Leben so gönnt. Ich will hier auch gar nicht den mahnenden Zeigefinger heben. Klar hat man in jungen Jahren ganz anderes im Kopf, hat andere Prioritäten, aber man sollte nicht ganz aus den Augen verlieren, dass man in dieser Zeit die Weichen für die Zukunft stellen kann.
Gerade bei der Altersvorsorge gilt: Je früher man anfängt, desto besser, Stichwort „Zinseszinseffekt“. Dieser sorgt dafür, dass das Sparziel mit deutlich geringerer Sparrate erreicht werden kann. Aufschieben kann hingegen bares Geld kosten. Beim Thema Altersvorsorge gilt also wirklich das Sprichwort „Zeit ist Geld“. Man muss sich nur einmal überwinden und das Thema angehen.
Meiner Tochter habe ich, wie bereits auch meinem Sohn, eine „Schonfrist“ bis zum 20. Geburtstag gegeben. Ich wollte abwarten, ob sie nicht vielleicht doch eines Tages auf mich zukommt und mehr zu den Themen Alters- und Risikovorsorge wissen will. Vor Kurzem ist sie 20 Jahre alt geworden – und es hat mich nicht überrascht, dass ihr Start ins Erwachsensein nicht mit dem Wunsch nach Beratung durch den Papa begonnen hat. Doch ab sofort werde ich ihr damit auf den Nerv gehen. Sie weiß noch nichts davon, also bitte nichts verraten!
Nicht jeder junge Erwachsene hat einen Vater, der für einen Lebensversicherer arbeitet. Für die allermeisten Menschen ist daher professionelle Beratung unerlässlich. Unsere Umfrage hat gezeigt: Die Versorgungslücken werden zwar zunehmend erkannt, aber es wird weiterhin zu lange gewartet, sie zu schließen. Geben Sie den Anstoß in der Beratung. Seien Sie der „Zukunfts-Biff“! Die Möglichkeit, per Zeitreise mit einem DeLorean die Rentenlücke zu schließen, bleibt leider ein Traum.
Ihr André Meissner